Musik liegt jeder Kultur im wahrsten Sinne des Wortes am Herzen. Es ist eine kraftvolle Art, Gedanken, Gefühle und Wünsche durch die menschliche Stimme und Musikinstrumente zum Ausdruck zu bringen. Spirituelle Lieder bilden einen wesentlichen Anteil der meisten Kulturen, insbesondere der Bhakti-Tradition Bengalens. Aus diesem Grund sind die meisten Bhakti-Lieder in bengalischer Sprache geschrieben. Selbstverwirklichte Acharyas, spirituelle Lehrer, wie Bhaktivinoda Thakura, Narottama dasa Thakura und Locana dasa Thakura, schrieben ihre Lieder in einfachem Bengali und konnten so komplexe philosophische Wahrheiten selbst den einfachen Leuten vermitteln, die sonst keinen Zugang zu den vedischen Sanskrittexten und dem dort enthaltenen Wissen hatten. Srila Prabhupada machte seine Schüler schon früh mit den Liedern der Vaisnava Acharyas bekannt. Die erste Tonaufnahme des Liedes Bhajahu re mana stammt vom 30. März 1966, Es handelt sich um ein Lied von Govinda dasa Kaviraja, das den Sinn des materiellen Lebens hinterfragt und uns anregt, unter den Lotusfüßen Krishnas Schutz zu suchen, um auf diese Weise furchtlos zu werden. Alle Acharyas haben ähnliche Lieder komponiert, und Prabhupada pflegte sie regelmäßig zu singen und in seinen Vorlesungen zu zitieren. Im Vorwort zu ISKCONs erstem Liederbuch schreibt er: „Ich freue mich sehr über diese Sammlung der von Thakura Bhaktivinoda, Narottama dasa und anderen großen Acharyas der Gaudiya-Vaisnava-Gemeinde komponierten Lieder. Solche Lieder sind keine gewöhnlichen Gesänge. Wenn reine Vaisnavas, die nach den Regeln und Vorschriften der Vaisnava-Tradition leben, solche Lieder singen, kann der Klang im Herzen des Zuhörers das in jedem Lebewesen schlummernde Krishna-Bewusstsein erwecken. Ich habe Sriman Acyutananda Swami gebeten, weitere Vaisnava-Lieder zu sammeln und zu singen, damit meine Schüler und andere Interessierte in der westlichen Welt daraus ihren Nutzen ziehen und ihr Krishna-Bewusstsein weiter entwickeln können. Wir sollten uns immer der Gefahr bewusst sein, die von Maya ausgeht, und uns bemühen, uns vor ihrem starken Einfluss in Sicherheit zu bringen. Wir sollten daher immer versuchen, den transzendentalen Geschmack des Kirtana-Rasa zu kosten, denn Kirtana-Rasa gewährt den größten Schutz in der materiellen Welt.“ Hier finden wir einige wertvolle Anweisungen. Das Singen von Liedern ist eine ansprechende Form, spirituelles Wissen zu vermitteln, und kann einen Schutzschild aus transzendentalem Klang bilden, der sowohl Sänger als auch Zuhörer vor dem Einfluss der illusorischen Energie bewahrt. Für unser Projekt Sacred Song Symphony haben wir jedes der im Liederbuch enthaltenen 108 Lieder mit einem Chor aufgenommen, um das Mitsingen zu erleichtern. Für die Lieder, die den meisten Geweihten bekannt sind, haben wir die gewohnten Melodien verwendet; für Bhajanas, die Prabhupada aufgenommen hat, haben wir seine Melodien benutzt, einigen Liedern diente eine traditionelle bengalische Melodie als Grundlage, und für den Rest haben wir uns auf kreative Eingebung verlassen. Alle Lieder zeichnen sich durch eine klare Struktur, einen gleichmäßigen Rhythmus und eine leicht zu erlernende Melodie aus. Die Chöre laden zum Mitsingen ein. Für diejenigen, die Noten lesen können, gibt es im letzten Kapitel Partituren für alle Lieder. So können selbst dann, wenn keine Audiodateien zur Verfügung stehen, die verschiedenen Melodien ´nachgespielt werden.